15.09.2025
Eine Veranstaltung des RIAS e.V. (Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus) in Kooperation mit DIA.MV
Vortrag von Daniel Poensgen
Antisemitismus im Rechtsextremismus heute
Dienstag, 14. Oktober 2025 um 18.30 Uhr, Max-Samuel-Haus, Schillerplatz 10, 18055 Rostock
Eintritt: Frei, um Anmeldung wird bis zum 12.10. gebeten unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it. oder This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
2024 dokumentierte DIA.MV so viele antisemitische Vorfälle in Mecklenburg-Vorpommern wie noch nie. Davon ließ sich in 33 Fällen ein rechtsextremer Hintergrund zuordnen. Besonders häufig handelte es sich dabei um Formen der Schoa-Verharmlosung oder -leugnung. Doch nicht nur Mecklenburg-Vorpommern, sondern deutschlandweit sind antisemitische Vorfälle aus dem rechtsextremen Spektrum zu verzeichnen.
Was lässt sich aus den dokumentierten Vorfällen ablesen? Der Vortrag des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) wirft darauf ein Schlaglicht.
Der Vortrag beleuchtet u.a.:
• wie Antisemitismus im vielfältigen rechtsextremen Spektrum Ausdruck findet
• welche Bedeutung für das rechtsextreme Spektrum insgesamt nach wie vor die Schoa spielt
In den vergangenen Jahren hat der Bundesverband RIAS bundesweit mehr als zweitausend antisemitische Vorfälle aus dem rechtsextremen Spektrum dokumentiert. Die Auswertung dieser Vorfälle macht deutlich: Antisemitismus ist im Rechtsextremismus nach wie vor kein Randphänomen, sondern ein zentrales Element. Dabei ist der Antisemitismus der extremen Rechten auch in sich durchaus widersprüchlich: So lässt sich in Äußerungen rechtsextremer Akteur_innen häufig sowohl die Leugnung und Verharmlosung der Schoa feststellen. Zugleich werden Jüdinnen und Juden, aber auch politische Gegner_innen häufig mit der Wiederholung der Schoa bedroht. Die Spannbreite der dokumentierten Vorfälle reicht von alltäglichen Anfeindungen im öffentlichen Raum bis hin zu rechtsterroristischen Gewalttaten wie dem Anschlag in Halle. Das Vorfallgeschehen der extremen Rechten umfasst dabei sehr unterschiedliche Formen des Antisemitismus – sei es die Abwehr der Erinnerung an die Schoa, der Glaube an antisemitische Verschwörungsmythen oder auch israelbezogener Antisemitismus.
Daniel Poensgen ist wissenschaftlicher Referent beim Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) und einer der Autor_innen der Publikation „Antisemitismus und Rechtsextremismus. Historische Entwicklungen und aktuelle Ausdrucksformen“.
Die Veranstaltung ist Teil des Projektes „European Network on Monitoring Antisemitism“ (ENMA) und wird kofinanziert von der Europäischen Union (co-funded by the European Union).