Seit Sonnenuntergang gestern Abend (23.04.) ist in Israel Yom HaShoah - der Gedenktag an die Shoah und das Heldentum. Es wird nicht nur der Opfer der Shoah gedacht, sondern auch an die mutigen jüdischen Widerstandskämpfer:innen erinnert. Der Yom HaShoah ist in Israel ein nationaler Gedenktag. Um 10 Uhr heulen für 2 Minuten Sirenen. Fahrzeuge und Fußgänger:innen bleiben stehen. Alles steht für 2 Minuten still. Zum Gedenken an die 6 Millionen ermordeten Kinder, Frauen und Männer.
Wir in Deutschland kennen eher den 27. Januar als internationalen Holocaustgedenktag, der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Der Yom HaShoah nimmt den Aufstand im Warschauer Ghetto zum Anlass (wenngleich der Gedenktag nicht exakt am Jahrestag stattfindet, da dieser im jüdischen Kalender mit Pessach zusammenfällt - daher ist der Gedenktag etwas später). Auch wenn in Rostock heute keine Gedenkveranstaltungen stattfinden, gedenken wir im Stillen heute derer, die durch die Nationalsozialisten ermordet wurden und die sich mutig gegen sie auflehnten.
22.04.2025
Enthüllung des „Denksteins“ für Horst David in der Langen Straße 15, 18055 Rostock, am Dienstag, 13. Mai um 14.00 Uhr.
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e. V. lädt alle Interessierten am Dienstag, 13. Mai um 14.00 Uhr ein, an der Enthüllung eines Denksteins in der Langen Straße 15 teilzunehmen. Die Verlegung des Steins wurde durch eine Spende ermöglicht. Nachfahren der Familie werden anwesend sein.
Horst David (17.03.1924 Rostock – 27.04.1942 Rostock, bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen)
Lange Straße 90 (heute Nr. 15), 18055 Rostock, Stadtmitte
18.03.2025
75 Prozent aller Juden weltweit - rund 8 Millionen - lebten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Ostmitteleuropa. Nicht alle, aber sehr viele in einem der zahllosen kleinen Städtchen – einem Schtetl – in Gebieten des heutigen Polen, der Ukraine und Belarus', auch im Zarenreich und in Galizien. Schtetl, sagt die Historikerin Monica Rüthers, waren aber nie rein jüdische, sondern multikulturelle Orte des Neben- und manchmal Miteinanders von Juden und Christen, manchmal auch des Gegeneinanders – bis hin zu Pogromen an der jüdischen Bevölkerung. Im historycast erzählt Monica Rüthers von der religiösen und sprachlichen Vielfalt und vom Alltag jüdischen Lebens in den Schtetln Ostmitteleuropas, einer jahrhundertealten Kultur, die durch die Nationalsozialisten ausgelöscht wurde. Sie beschreibt, welche Spuren es noch gibt, und berichtet von den schwierigen Bemühungen, jüdisches Leben, etwa in Polen, neu zu begründen. Sie finden den Podcast unter
Weiterlesen: Historycast: Schtetl-Welten. Alltag, Pogrome, Vertreibung
03.03.2025
Enthüllung des „Denksteins“ für Anna Becker
Ort: Kiebitzberg 1, 18057 Rostock
am Donnerstag, 20. März um 14.00 Uhr
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e. V. lädt alle Interessierten ein, an der Enthüllung des Denksteins teilzunehmen. Die Verlegung des Steins wurde durch eine private Spende ermöglicht. Schüle-rinnen und Schüler der Greenhouse School Graal-Müritz werden die Einweihung inhaltlich gestalten. Mit diesem Stein werden dann 90 Denksteine in Rostock verlegt sein.
Anna Martha Herz wurde am 15. November 1883 in Barmen-Elberfeld, dem heutigen Wuppertal, als Tochter des jüdischen Kaufmanns Hermann Herz und seiner Frau Therese geboren.
Bereits als Kind unternahm Anna Herz mit ihrer Familie viele Auslandsreisen. Sie lebte bis zu ihrer Hochzeit mit Dr. Kurt Becker 1908 bei ihren Eltern. Kurt Becker, geboren am 3. Juni 1877 in Barmen, war promovierter Chemiker. Das Paar hatte keine Kinder.
Kurt und Anna Becker lebten bis 1909 für knapp ein Jahr in Baden-Württemberg. Noch im selben
17.02.2025
Rückblick: Exkursion „Auf den Spuren (unsichtbaren) jüdischen Lebens in MV … nach Wismar und Neubukow“ am 16.02.25
Am Sonntag waren wir gemeinsam mit 24 Interessierten zur Exkursion in Wismar und Neubukow. Vereinsmitglieder, Freunde und Freundinnen des Hauses, Studierende und externe Interessierte erkundeten zusammen die jüdische Geschichte dieser beiden Orte, die zum Teil nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Los ging es in Wismar im Schabbellhaus, wo wir einen Vortrag zur jüdischen Geschichte Wismars vom Mittelalter bis zur Moderne als Einführung hörten. Hier gab es schon die ersten Überraschungen, zum Beispiel viel mehr Quellennachweise zum jüdischen Leben im mittelalterlichen Wismar als gedacht, oder auch große Lücken in der jüdischen Siedlungsgeschichte Wismars. Wir sind dem Museum sehr dankbar über die exklusiven Einblicke in die Forschungsarbeit des Hauses, besonders für das Zeigen der neuen Fundstücke!
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im Schabbellhaus ging es raus in die Kälte – zum Stadtrundgang zur jüdischen Geschichte Wismars im 19. und 20. Jahrhundert. Ein Fokus lag dabei