11.04.2024
Filmvorführung und Gespräch mit der Regisseurin Roza Berger-Fiedler |
Yaakov Zur, am 21. April 1924 als Alfred Zuckermann in Rostock geboren, musste 1939 mit sei-nen Brüdern und dem Vater seine Heimat verlassen. Seine Mutter und die jüngere Schwester blieben zurück und starben in den Gaskammern in Auschwitz.
Er kam erstmals 1987 auf Einladung der evangelischen Landeskirche wieder nach Rostock. Ein Jahr später, zum 50. Jahrestag der Pogromnacht, war der Israeli offizieller Gast des Rostocker Oberbürgermeisters. Zurs Begegnungen mit Rostockern, seine Annäherung an die Stadt und die Vergangenheit stellt der Film mit großer Nähe und sehr feinfühlig dar. Zusätzlich ist er ein besonderes Zeitdokument, das Rostock zu Beginn der 1990er Jahre zeigt. Im Anschluss an den Film wird es ein Gespräch mit der Regisseurin geben.
Die Filmemacherin Róża Berger-Fiedler, 1940 in Beziers/Frankreich geboren, kam 1957 in die DDR. „Ihre Dokumentarfilme nehmen eine Sonderstellung ein“, so meint das Deutsche Historische Museum. „Sei es die Biografie des ehemaligen Leiters des „Judenreferats“ der Dresdener Gestapo, der jahrzehntelang unbemerkt in der DDR gelebt hatte. Oder sei es Berger-Fiedlers ausgeprägtes Interesse für jüdisches Leben in Berlin, an das sie in den Achtzigerjahren in ihrem Film über den jüdischen Friedhof in Weißensee und ihre dort beerdigte Großmutter erinnerte.“