20.11.2025
Wurzeln schlagen?
Jüdisches Leben in Deutschland von 1945 bis heute
Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945 – wer blieb nach der Shoah im Land der Täter, wer kehrte aus dem Exil zurück, und wie gelang der Aufbau neuer Gemeinden? In der neuen Folge des historycast spricht Almut Finck mit der Soziologin Karen Körber vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg.
Das Gespräch beleuchtet, welche Überlebensstrategien jüdische Familien nach 1945 fanden, wie sie Isolation und Antisemitismus erfuhren und überwanden und was sie überhaupt zum Dableiben oder Rückkehren bewegte. Karen Körber schildert, wie jüdisches Leben in den Nachkriegsjahren zwischen provisorischer Gemeinschaft und Emigrationsdruck nach Israel aussah und wie Migrationen aus Osteuropa und sogar dem Iran seit den 1950er Jahren das Gemeindeleben prägten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Zuwanderung sogenannter Kontingentflüchtlinge aus der Sowjetunion in den 1990er Jahren, die das jüdische Leben in Deutschland grundlegend veränderte.
Schließlich geht es um die heutige Vielgestaltigkeit jüdischer Identität und um aktuelle Erfahrungen neuer Migration – etwa junger Israelis seit den 2010er Jahren – im Spannungsfeld von Chancen, Selbstbehauptung und aktuellen Bedrohungen.
Karen Körber leitet am Hamburger IGdJ den Bereich der Jüdischen Gegenwartsforschung. Ihre Schwerpunkte bilden die jüdische Migrationsgeschichte nach 1945 und der soziale, religiöse, kulturelle und institutionelle Wandel der jüdischen Gemeinschaft seit den 1990er Jahren.
Sie finden den Podcast unter
https://www.historycast.de
