Im Rahmen der Levy-Ausstellung
Dienstag, 22. März 2022 um 18.00 Uhr
Zeitzeugengespräch mit Leon Geber
Eintritt: 7,00 € (bis 18 Jahren frei, StudentInnen: 3,00 €)
Es gilt wahrscheinlich die 3G-Regelung. Wir bitten Sie um vorherige Anmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0381/492 32 09.
Leon Geber, der 1939 in Brüssel geboren wurde, berichtet u.a. von seiner Jugend in Belgien und Polen, von seinen Eltern Hans und Gerda Levy sowie seinem Adoptivvater Michał Geber. Sein Vater stammte aus einer jüdischen Familie in Bad Sülze. Ihm war es aufgrund der nationalsozialistischen Gesetze verboten, seine nichtjüdische Verlobte Gerda zu heiraten. Dies gelang ihnen 1938 jedoch im belgischen Exil.
Nach Kriegsausbruch und dem deutschen Einmarsch in Belgien wurde Hans im Mai 1940 festgenommen und in französischen Lagern inhaftiert - bis er 1942 nach Auschwitz deportiert wurde. Am 31.12.1942 wurde Hans Levy dort ermordet. Gerda konnte sich zuerst allein mit Leon in Brüssel durchschlagen. Sie lernte den jüdisch-polnischen Kommunisten Michał Geber kennen, der untergetaucht lebte. Sie überstanden gemeinsam den Krieg. 1949 zogen sie in Michał Gebers Heimat Wrocław/Polen – nach Bad Sülze wollten sie vorerst nicht. Doch das Leben in Polen wurde für Juden zunehmend schwieriger.
Die Familie entschied sich, 1957 nach Bad Sülze, dann nach Rostock zu ziehen. Michał arbeitete als Schuster, Leon wurde Ingenieur, seine jüngere Schwester Lola Lehrerin.
Gerda und Michał Geber nahmen am Gemeindeleben der kleinen mecklenburgischen jüdischen Landesgemeinde teil. Michał Geber starb 1979, Gerda Geber 2014.