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In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern
Konzertante Lesung: "Ilana Shmueli und Paul Celan - Sag, daß Jerusalem ist"
mit Werken von V. Ullmann, E. Schulhoff und M. Gebirtig
gespielt vom Yachad Chamber Orchestra Bergisch Gladbach
Dienstag, 24. Januar 2023 um 18.30 Uhr
Eintritt: Frei
Musikalische Leitung: Roman Salyutov
Yachad Chamber Orchestra: Alexander Morogovski (Klarinette), Michael Kibardin (Violine), Lev Gordin (Cello), Roman Salyutov (Klavier)
Sprecher:innen: Britta Shulamit Jakobi und Hanno Dinger

Der Briefwechsel zwischen Paul Celan und seiner Jugendfreundin Ilana Shmueli gehört sicher zu den bedeutendsten und berührendsten in der gesamten Celan-Korrespondenz. So schrieb er ihr am 4. November 1969, ein halbes Jahr vor seinem Tod: „Deine Briefe: sind so wahr, so gerade, sie könnten nicht wahrer und besser sein. Ich brauche sie, ich brauche Dich, wie Du bist...“ Ilana Shmueli kannte Paul Celan schon aus den Jugendzeiten in Czernowitz – lange vor der Schoa. Getroffen haben sich die beiden danach aber erst wieder 1965 in Paris. Von dieser Zeit an datiert dieser Briefwechsel. Er ist ein beeindruckendes Dokument einer gegenseitigen Liebe, von Zuneigung und gegenseitigem Vertrauen. Noch einmal treffen sich die beiden in Israel, wo Celan versucht, Hebräisch zu lernen. Dieses Treffen, die langen Gespräche miteinander werden zu einer Art Zäsur im Leben und Dichten von Paul Celan. Die Korrespondenz und Celans Israelreise sind ein bedeutendes Zeugnis einer europäisch-dichterisch-intellektuellen Israelrezeption, wie sie in der dichterischen Welt ein gleiches sucht.
Die Kompositionen dieser wundervollen Künstler aus der Zeit vor und während der Shoa sind frühe musikalische Zeitzeugnisse, sie sind Opfer der Shoa, die nicht überlebten, aber ihre Musik reicht in die Zeiten hinaus.
Paul Celan in seiner Dichtung setzt sich zeitlebens mit seinem Überleben auseinander. Seine Gedanken- und Erlebniswelt klingt aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft.