Foto: Wiener Holocaust Library Collections Vortrag im Rahmen der Ausstellung „Ob die Möwen manchmal an mich denken?“ |
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Wie auch andernorts entlang der Nord- und Ostseeküste wurden jüdische Badegäste auf Usedom nach 1933 radikal ausgeschlossen. Nicht zuletzt ihre Fotografien zeigen aber, dass einige Jüdinnen und Juden auch weiterhin die Strände der Ostseebäder besuchten.
Die Bilder belegen dabei mehr als nur die fortwährende Präsenz jüdischer Badegäste. Sie geben Aufschluss darüber, wie sie den nationalsozialistischen Ausschluss erlebten und reflektierten. Schließlich wird aus ihnen deutlich, welche Bedeutungen der Strand in einem Umfeld der zunehmenden Verfolgung einnehmen konnte.
Robert Mueller-Stahl ist Doktorand am Potsdamer Leibniz-Zentrum für Zeithistorische For-schung. In seiner Promotion untersucht er die Erfahrungen deutscher Jüdinnen und Juden in den 1920er und 30er Jahren durch die Linse privater Fotografien.
Vorab hat er in Göttingen Politikwissenschaft und Geschichte studiert. Von 2017-2018 war er Fulbright-Fellow an der University of Wisconsin-Madison.