Jüdische Kulturtage vom 15. Oktober bis 30. Oktober 2023
Zum 8. Mal finden in Rostock jüdische Kulturtage statt. Für mich klingt das nach wie vor unglaublich. Mir ist, als hätten wir gerade gestern erst mit den ersten Kulturtagen begonnen. Eigentlich bleibt mir nur, Sie bzw. Euch, unsere Zuschauerinnen und Zuschauer einzuladen und – wie es in Deutschland üblich ist – viel Spaß dabei zu wünschen. So einfach ist es aber denn doch nicht. Die jüdische Kultur ist an und für sich, wie auch alle anderen Kulturen, keine Spaßkultur. Ziel unseres Festivals ist es nicht nur, Sie zu amüsieren, sondern zum Nachdenken anzuregen. Also kommen Sie bitte, lachen und weinen Sie mit uns, diskutieren Sie mit uns, singen und tanzen Sie mit uns. Seien Sie bereit, auch über die schwersten Stunden in der deutsch-jüdischen Geschichte zu reden. Ich wünsche uns allen ein gelungenes Fest der facettenreichen jüdischen Kunst und Kultur und danke bereits jetzt recht herzlich allen, die zu diesem umfangreichen Programm beitragen.
Juri Rosov, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Rostock
16.05.2023
Ruth Kaiser Nelson, die treibende Kraft in Tulsas Sozialwohnungsbau und aktiv in selbstbestimmter Familienplanung in Oklahoma, Unterstützerin des Max-Samuel-Hauses, Rostock, sowie Philanthropin in vielen weiteren Bereichen, starb am Mittwochmorgen, dem 25. Januar 2023, in Tulsa. Sie war 87 Jahre alt. Selbst großzügige Geberin animierte sie unermüdlich andere zum Spenden für Anliegen des Gemeinwohls. Sie arbeitete jahrezehntelang ehrenamtlich, um Spenden dann auch zweckgemäß und wirksam zum Einsatz zu bringen.
Ruth Kaiser Nelson, die 1989 zunächst als Beirätin in die kommunale Depu-tation der für Sozialwohnungen zuständigen Tulsa Housing Authority (THA) kam, übernahm 1991 deren Vorsitz, bis sie 2016 ihren Abschied nahm. Mit mehr als 25 Jahren im Einsatz für den Sozialwohnungsbau in Tulsa war sie die längst gediente Vertreterin in Tulsas kommunalen Ehrenämtern. Chea Reddit, Präsidentin und Geschäftsführerin der THA während Kaiser Nelsons Vorsitz, bemerkte über die Zeit vor 1989: „Ein großer Prozentsatz unserer Wohneinheiten war mit Brettern verrammelt. Nicht eine unserer Anlagen war umgeben von Gras, geschweige denn von einer Gartengestaltung. Aus Angst vor verirrten Projektilen schliefen viele unserer Bewohner in ihren Badewannen. Offener Drogenhandel war gang und gäbe, und nicht einmal für Mitarbeiter war es sicher, allein in bestimmte Anlagen zu gehen.“ The Tulsa World schrieb 2016 zu Kaiser Nelsons Abschied: „Seit Nelsons Zeit in der Deputation hat sich die Wohnungsbehörde vollkommen gewandelt, fast alle Wohneinheiten sind belegt und größere Renovierungen im Bestand abgeschlossen.“ Hinzu kamen in ihrer Amtszeit neue Wohnanlagen in North Tulsa, West Tulsa und, am bekanntesten, ein in der 10 North Yale Avenue, wo Kaiser Nelson und die THA den öffentlich geäußerten Bedenken von Anwohnern standhielten, und 2009 die vierstöckige Anlage mit 80 Wohneinheiten errichten ließen. Das US-Ministerium Department of Housing and Urban Development (HUD) klassifizierte die Tulsa Housing Authority in den letzten 18 Jahren von Kaiser Nelsons Vorsitz als vorbildlich und „sehr leistungsstark.“
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Eine Veranstaltung des Vereins der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e.V. in Kooperation mit dem LiWu – Lichtspieltheater Wundervoll
Ernst Heinkel – Der Traum vom Fliegen
Regie: Jörg Herrmann, BRD 2008, 43 min, keine FSK
Dienstag, 9. Mai 2023 um 19 Uhr
Metropol, Barnstorfer Weg 4, 18057 Rostock
Eintritt: 7,50 € normal / 6 € ermäßigt / 5 € U21 (Karten beim LiWu erhältlich)
20.04.2023
Gedenkstättenfahrt zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hamburg) am 16.04.23
Der Förderverein des Max-Samuel-Hauses lud als Frühjahrsexkursion zur Gedenkstättenfahrt zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme (in Hamburg) ein. 22 Personen folgten der Einladung – eine gemischte Gruppe aus Studierenden, Senior:innen, Vereinsmitgliedern und extern Interessierten.
Das Gelände des ehemaligen KZ-Neuengamme ist sehr groß und weitläufig und tatsächlich können viele original erhaltene Gebäude, Orte und Zeugnisse noch heute besichtigt werden. Die Führung begann an der alten Ziegelei, das einzige Gebäude, das schon vor Gründung des Lagers am Ort stand.
Weiterlesen: Gedenkstättenfahrt zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hamburg) - Rückblick
Foto: Peter Danziger, Benno Kalb, Klärchen Rubenfeld, kniend Chaja Nowak (MSH)
Enthüllung der „Denksteine“ für Chaim und Zywa Kalb und ihren Kindern Benno, Recha, Sonia und Hanna in der Straße Burgwall 5, 18055 Rostock, am Dienstag, 2. Mai 2023 um 13.00 Uhr.
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e. V. lädt alle Interessierten am Dienstag, 2. Mai 2023 um 13.00 Uhr ein, an der Enthüllung von zwei „Denksteinen“ im Burgwall 5 teilzunehmen. Die Verlegung der Steine wurde von Jens Boden, den Jusos Rostock, Nico Knaack, Prof. Michael Rauscher und Thomas Winter ermöglicht. Schülerinnen und Schüler des evangelischen Bildungscampus‘ Dettmannsdorf werden die Einweihung inhaltlich gestalten.
Sechs Denksteine für Chaim und Zywa Kalb mit ihren Kindern
Benno, Recha, Sonia und Hanna
Burgwall 3 (heute vor Burgwall 5, 18055 Rostock, unbebautes Gebiet)
Chaim Kalb wurde am 2. September 1887 in Tomaszów / heute Polen, 100 km nördlich von Lwiw, geboren. Der Händler war in erster Ehe mit Serka Reizler (1894-1928) verheiratet. Sie hatten einen Sohn, Benno, der 1921 in Rostock geboren wurde. Nach dem frühen Tod seiner Frau heiratete Chaim ihre Schwester Zywa (09.03.1902 in Łaszczów / Polen / Russland geboren). In den nächsten Jahren kamen die drei Töchter Recha (1930), Sonia (1932) und Hanna (1934) zur Welt.
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