Eingangsbild

Einladung zur Exkursion nach Heiligengrabe und Bad Wilsnack
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses lädt Vereinsmitglieder und Interessierte zur Exkursion ins Kloster Heiligengrabe und nach Bad Wilsnack ein. Am Sonntag, 28.04.2024 wollen wir gemeinsam die Geschichte dieser beiden Orte erkunden. Zum Anmeldeformuar.

Klosterstift zum Heiligengrabe
In Heiligengrabe wollen wir die schöne und sehr gut erhaltene und restaurierte Klosteranlage aus dem 13. Jahrhundert besichtigen. Besonders interessant für uns ist dabei die nachträgliche, antijüdische Gründungslegende des Klosters: eine antijüdische Hostienfrevel-Erzählung. In einer Führung werden wir die Geschichte des Klosters kennenlernen, genaueres zur Gründungslegende erfahren und auch über den heutigen Umgang mit dieser antijüdischen Erzählung in Heiligengrabe sprechen.

17.01.24

Albrecht Josephy-Hablützel
29. Juni 1926 in Rostock – 6. Januar 2024 Riehen/Basel

Ein sonniger Julitag im Jahr 2014, ich bin mit Albrecht in der Steintor-Vorstadt unterwegs. Das Haus in dem er aufgewachsen ist, gibt es nicht mehr, Graf-Schack-Straße 8, im Krieg zerstört. „Mein Vater, Richard Josephy, hat das Haus im Jahr 1927, gekauft und nach seinen Vorstellungen umbauen lassen. An der Seite wurde ein großes Fenster eingesetzt, hinter dem meine Mutter ihre Kakteen zog. Die Verwandtschaft war darüber sehr verwundert: ‚Wollen die jetzt eine Bäckerei aufmachen?’, hieß es. Große, offene Fenster kamen langsam auch in Rostock in Mode, doch neusachliches Bauen war oft noch sehr verpönt.“
Über seine Familie erzählt er: „Mein Vater lebte seinen jüdischen Glauben nicht, ging kaum in die Synagoge, engagierte sich jedoch stark für die Belange der jüdischen Gemeinde in Rostock und in Mecklenburg. Die Frage der unterschiedlichen Religionen des Vaters und der Mutter spielten in unserem täglichen Leben keine Rolle. Wir Kinder gingen in die Christenlehre, 1932 wurde ich in der Nikolaikirche getauft. Wir hatten einen engen Kontakt zu unseren Eltern, eine sehr fürsorgliche Mutter. Ich kann mich an gemeinsame Ausflüge nach Warnemünde, mit der Eisenbahn nach Pölchow oder in die Rostocker Heide erinnern. Auch Fahrradtouren habe ich mit meinem Vater unternommen, nach dem er mir mit acht oder neun Jahren das Radfahren auf der Reiferbahn beigebracht hatte.“

09.01.24

Foto: ENDSTATION RECHTS

Anlässlich des Internationalen Tags des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Januar lädt der Förderverein des Max-Samuel-Hauses zur Reinigung der Denksteine für die ermordeten Rostocker Jüdinnen und Juden am 21. Januar 2024 um 14 Uhr am Max-Samuel-Haus ein. Eingeladen sind alle Vereinsmitglieder, Schüler:innen und Studierende, aber auch alle interessierten Rostocker:innen und Familien.
Der Verein der Freunde und Förderer des Max-Samuel-Hauses e.V. initiierte 2001 das Denksteinprojekt in Rostock und ist seitdem dafür verantwortlich. Ziel ist es, den Rostocker Jüdinnen und Juden, die zur Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben und ermordet wurden, einen Denkstein zur Erinnerung zu setzen. Bis Ende des Jahres 2023 wurden in Rostock und Warnemünde 81 Denksteine an den letzten bekannten Wohnorten der Ermordeten verlegt. Und es kommen stetig neue Denksteine hinzu. Recherchen zufolge waren etwa 100 Frauen, Kinder und Männer von der Shoa in Rostock bis 1945 betroffen. Die meisten von Ihnen wurden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Besucher, Freunde und Interessierte,

das Büro des Max-Samuel-Hauses ist ab 22. Dezember und zwischen Weihnachten und Neujahr nicht besetzt. Sie erreichen uns jedoch per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wir sind ab Dienstag, 2. Januar 2024 wieder für Sie da.

Zu den Feiertagen wünschen wir Ihnen ruhige Stunden im Kreise der Lieben. Mögen Sie mit herzlicher Zuwendung, freundlichen Begegnungen und interessanten Gesprächen reich beschenkt werden.
Frohe Feste und unsere besten Wünsche für das Neue Jahr!

Ramona Wendt - Ulf Heinsohn - Steffi Katschke

21.11.2023; Annonce aus dem Rostocker Anzeiger, 1932

Freunde der Rostocker Reformpädagogin Marie Bloch treffen sich anlässlich ihres 152. Geburtstags zu einem stillen Gedenken am Montag, 27. November 2023 um 10 Uhr vor dem Denkstein an ihrem ehemaligen Kindergarten, Paulstraße 5. Dieser Denkstein wurde 2004 zur Erinnerung an ihr grausames Schicksal auf Initiative des Max-Samuel-Hauses und unterstützt von der Rostocker Volkssolidarität gesetzt. Die als Jüdin verfolgte Marie Bloch starb im KZ Theresienstadt an Hunger und Krankheit. Seit 1989 trägt der Kindergarten der Volkssolidarität am Beginenberg ihren Namen.